Auch im Jahr 2025 ist die berufliche Ausbildung in Schleswig-Holstein ein entscheidender Faktor für die Fachkräftesicherung und die wirtschaftliche Entwicklung. Indem bis zum 31. Juli 2025 über 12.000 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet wurden, zeigt das nördlichste Bundesland, wie ernst es die Stärkung des dualen Bildungssystems nimmt. Die Zahlen, die die Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Handwerkskammern (HWK) auf Anfrage veröffentlicht haben, zeigen nicht nur das Engagement der Unternehmen, sondern auch das Interesse und die Bereitschaft junger Menschen, eine qualifizierte Berufsausbildung zu starten. Auch wenn es in einigen Bereichen leichte Rückgänge gegeben hat, bleibt das Angebot an freien Ausbildungsplätzen vielfältig und umfangreich, vor allem in den technischen und handwerklichen Berufen.
In Schleswig-Holstein beobachtet man die Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt besonders genau, weil die Region traditionell enge Verbindungen zu mittelständischen Unternehmen, Handwerksbetrieben und innovativen Industriezweigen hat. Obwohl die demografische Entwicklung und der Trend zu akademischen Laufbahnen die Zahl der Bewerber beeinflussen, belegen die aktuellen Zahlen, dass eine Vielzahl von Jugendlichen sich für die duale Ausbildung entscheidet. Die Nachfrage nach Fachkräften, besonders im Handwerk, ist weiterhin hoch, was man an der stabilen Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge erkennen kann.
In Schleswig-Holstein spiegeln die beliebtesten Ausbildungsberufe nach wie vor die Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft wider. Im Handwerk sind Berufe wie Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik die Spitzenreiter. In der Industrie- und Handelskammer sind die Ausbildungsberufe Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in sowie Industriekaufmann/-frau und Kaufmann/-frau im Büromanagement die meistgenannten. Diese Berufe sind nicht nur tolle Einstiegsoptionen, sondern auch langfristige Karrierechancen in einer sich verändernden Arbeitswelt.
Obwohl es eine positive Entwicklung gibt, bleibt der Wettbewerb um die besten Talente intensiv. Die Schwierigkeiten, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, die viele Betriebe erleben, zeigen, wie wichtig gezielte Nachwuchsförderung und moderne Ansprachemethoden sind. Die Kammern und die Agentur für Arbeit spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, junge Menschen und Unternehmen zusammenzubringen und den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu unterstützen. Auch im August 2025 sind die Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern und die Beratungsangebote der IHK und der Arbeitsagenturen voll von offenen Ausbildungsplätzen, weshalb Spätentschlossene noch immer die Chance haben, erfolgreich in die Berufsausbildung zu starten.
Die duale Ausbildung in Schleswig-Holstein ist ein hervorragendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und den Erfindungsgeist des deutschen Bildungssystems. Sie ist nach wie vor ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftssicherheit der Region. Die wichtigsten Aspekte und Fortschritte in Bezug auf die Ausbildung im Jahr 2025 in Schleswig-Holstein werden im Folgenden betrachtet.
Die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein
Im Jahr 2025 ist der Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein lebhaft und herausfordernd zugleich. Über 12.000 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge wurden laut den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern verzeichnet. Die duale Ausbildung ist nach wie vor ein Grundpfeiler der Fachkräftesicherung in der Region, wie diese Zahl zeigt. In den IHK-Bezirken Lübeck, Flensburg und Kiel wurden insgesamt 6.843 neue Verträge unterschrieben, während die Handwerkskammern in Lübeck und Flensburg 5.350 neue Auszubildende willkommen heißen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist ein leichter Rückgang von 4,57 Prozent bei den Industrie- und Handelskammern zu beobachten. Die Ursachen für diesen Trend werden von Fachleuten unter anderem den demografischen Veränderungen, dem wachsenden Interesse an akademischen Bildungswegen und den Auswirkungen der späten Sommerferien, die eine Verzögerung der Ausbildungsvertragseintragungen bewirken, zugeschrieben. Trotz allem melden die Kammern eine leichte Erholung im Laufe des Jahres, weil der Ausbildungsmarkt auch nach dem offiziellen Stichtag noch in Bewegung ist und Nachmeldungen erwartet werden.
Im Gegensatz dazu zeigen die Handwerkskammern eine Entwicklung, die sich fast konstant verhält. Sie erreichen mit 5.350 neuen Ausbildungsverträgen das Niveau des Vorjahres. Dies wird als ein gutes Zeichen angesehen, besonders angesichts der Tatsache, dass das Handwerk seit Jahren unter Nachwuchssorgen leidet. Dass schon etwa 80 Prozent der für das gesamte Jahr 2025 erwarteten Neuverträge bis jetzt abgeschlossen sind, deutet auf eine weiterhin stabile Nachfrage hin.
Ein weiteres Merkmal des Ausbildungsmarktes 2025 ist das weiterhin große Angebot an unbesetzten Ausbildungsplätzen. Obwohl die Anzahl der Neuverträge erfreulich ist, sind in vielen Branchen, besonders im Handwerk und in technischen Berufen, noch viele Stellen unbesetzt. Selbst im August sind mehrere hundert freie Ausbildungsplätze auf den Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern und den Vermittlungsangeboten der Arbeitsagenturen zu finden. Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen frühzeitig die Vorteile einer dualen Ausbildung näherbringen und ihnen die zahlreichen Karrierechancen zeigen, die sich daraus ergeben.
So zeigt die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt eine Kombination aus Beständigkeit und Veränderung. Obwohl die duale Ausbildung nach wie vor sehr wichtig ist, müssen Unternehmen und Institutionen die Ausbildungsberufe attraktiver machen und die Jugendlichen gezielt ansprechen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg bleibt die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Betrieben und Kammern.
Beliebte Ausbildungsberufe: Trends und Entwicklungen
Für viele Jugendliche ist die Wahl des Ausbildungsberufs ein wichtiger Schritt in die berufliche Zukunft. Im Jahr 2025 präsentiert sich in Schleswig-Holstein ein differenziertes Bild der meistgewählten Ausbildungsberufe, das die Anforderungen der Wirtschaft und die Interessen der jungen Leute vereint. Im Handwerk sind Berufe wie der Kraftfahrzeugmechatroniker nach wie vor sehr gefragt. Zu den gefragtesten Ausbildungsberufen zählen auch Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Zimmerer sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum diese Berufe weiterhin so beliebt sind. Einerseits sichern sie langfristige Beschäftigung und ein gutes Einkommen, andererseits bieten sie zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten – vom Techniker über den Meister bis zum eigenen Unternehmen. Die technischen Fortschritte und die fortschreitende Digitalisierung im Handwerk bewirken, dass diese Berufe immer anspruchsvoller und abwechslungsreicher werden.
In der Welt der Industrie- und Handelskammern sind überwiegend kaufmännische Berufe vertreten. Die meisten Ausbildungsverträge werden in den Berufen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Industriekaufmann/-frau und Kaufmann/-frau für Büromanagement abgeschlossen. Die genannten Berufsbilder sind für viele Schulabgänger attraktiv, weil sie einen direkten Einstieg in die Wirtschaft und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten bieten. Eine Ausbildung in diesen Berufen wird als gute Grundlage für zusätzliche Qualifikationen angesehen, sei es im Vertrieb, Marketing oder in der Verwaltung.
Im Jahr 2025 setzt sich der Trend fort: IT- und Digitalisierungsberufe werden immer wichtiger. Berufe wie Fachinformatiker oder IT-Systemelektroniker werden immer wichtiger, weil die Digitalisierung fast alle Wirtschaftssektoren erreicht. Schleswig-Holstein, als Region mit einer aufstrebenden Start-up-Szene und kreativen Firmen, nutzt diesen Trend und stellt Ausbildungsplätze in zukunftsweisenden Berufen bereit.
Zusätzlich zu den klassischen Ausbildungsberufen wächst das Interesse an dualen Studiengängen, die praktische Ausbildung im Unternehmen mit theoretischem Studium an einer Hochschule verbinden. Vor allem leistungsstarke Abiturientinnen und Abiturienten, die eine akademische Ausbildung mit frühzeitiger Praxiserfahrung verknüpfen wollen, sind diese Modelle gedacht.
Die beliebtesten Ausbildungsberufe belegen, dass die duale Ausbildung in Schleswig-Holstein weiterhin auf einem stabilen Fundament steht. Die Anforderungen an die Auszubildenden haben sich gleichzeitig erhöht, besonders was digitale Kompetenzen, Flexibilität und Eigenverantwortung angeht. Um den Fachkräftenachwuchs für die Zukunft fit zu machen, reagieren die Unternehmen mit innovativen Ausbildungskonzepten und gezielter Förderung des Nachwuchses.
Herausforderungen bei der Besetzung offener Ausbildungsplätze
Obwohl es eine positive Grundtendenz gibt und die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hoch ist, bleibt es eine der zentralen Herausforderungen, alle offenen Ausbildungsplätze in Schleswig-Holstein zu besetzen. Viele Unternehmen, vor allem im Handwerk und in technischen Berufen, berichten weiterhin von Schwierigkeiten, geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ihre Ausbildungsstellen zu finden. In den letzten Jahren hat sich dieses Problem kontinuierlich verschärft, und auch 2025 ist es ein dominierendes Thema.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Einerseits bewirkt der demografische Wandel, dass die Anzahl der Schulabgänger insgesamt sinkt, wodurch sich die Zahl der potenziellen Auszubildenden verringert. Auf der anderen Seite wählen immer mehr junge Leute ein Studium oder alternative Bildungswege, was den Wettbewerb um die verbleibenden Bewerberinnen und Bewerber weiter verschärft. Vor allem das Handwerk und kleine bis mittelständische Unternehmen sind dadurch erheblich betroffen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die Jugendlichen mittlerweile höhere Erwartungen an Ausbildung und Arbeitsbedingungen haben. Flexible Arbeitszeiten, eine ausgewogene Work-Life-Balance, moderne Arbeitsplätze und Entwicklungschancen sind den meisten Schulabgängern wichtig. Unternehmen, die nicht in der Lage oder nicht bereit sind, diese Anforderungen zu erfüllen, haben es schwer, junge Menschen für sich zu gewinnen. Es gibt auch regionale Unterschiede: In ländlichen Gebieten fehlt es deutlich an Bewerbern, während in städtischen Ballungsräumen das Verhältnis von Ausbildungsplätzen zu Bewerbern oft ausgeglichener ist.
Auf diese Herausforderungen reagieren die Unternehmen mit einer breiten Palette von Maßnahmen. Hierzu zählen intensivere Werbemaßnahmen an Schulen, der Einsatz sozialer Medien zur Ansprache der Jugend sowie die Aktualisierung der Ausbildungskonzepte. Um ihre Ausbildungsplätze attraktiver zu machen, haben viele Unternehmen begonnen, zusätzliche Leistungen wie Fahrtkostenzuschüsse, Hilfe bei der Wohnungssuche oder spezielle Weiterbildungsangebote anzubieten. Die Möglichkeit, im Vorfeld ein Praktikum zu absolvieren, wird zunehmend genutzt, um potenzielle Auszubildende frühzeitig kennenzulernen und für das Unternehmen zu gewinnen.
Die Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern helfen den Betrieben, Auszubildende zu finden, indem sie spezielle Lehrstellenbörsen, Beratungsangebote und Vermittlungsaktionen bereitstellen. Die Agentur für Arbeit hat ebenfalls eine wichtige Aufgabe: Sie informiert Schülerinnen und Schüler gezielt über Ausbildungsmöglichkeiten und hilft bei der Vermittlung. Es ist eine komplexe Aufgabe, alle offenen Ausbildungsplätze zu besetzen, und sie erfordert kontinuierliches Engagement sowie kreative Lösungen von allen Beteiligten, trotz aller Bemühungen.
Strategien und Initiativen zur Nachwuchsgewinnung
In Anbetracht des zunehmenden Fachkräftemangels und der Herausforderung, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, haben Unternehmen, Kammern und Akteure der Arbeitsmarktpolitik in Schleswig-Holstein viele Strategien und Initiativen zur Gewinnung von Nachwuchskräften entwickelt und erweitert. Im Jahr 2025 werden alle Ansätze, alte wie neue, genutzt, um junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern und ihnen die zahlreichen Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.
Informations- und Beratungsangebote spielen eine zentrale Rolle, indem sie Schülerinnen, Schüler und deren Eltern frühzeitig über die Vorteile und Perspektiven einer Berufsausbildung informieren. Im Jahreskalender vieler Schulen und Betriebe sind Berufsinformationsmessen, Ausbildungstage und digitale Informationsveranstaltungen feste Bestandteile. Jugendliche können hier direkt mit Ausbilderinnen und Ausbildern sowie mit aktuellen Azubis sprechen, praktische Einblicke in verschiedene Berufe bekommen und ihre persönlichen Fragen stellen.
Im Jahr 2025 wird die Nutzung digitaler Medien bei der Gewinnung von Nachwuchs immer wichtiger. Um die Zielgruppe dort zu erreichen, wo sie täglich unterwegs ist, präsentieren sich viele Unternehmen auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube. Echte Einblicke in den Ausbildungsalltag und die Motivation für einen eigenen Karrierestart bieten kurze Videos, Azubi-Interviews und virtuelle Betriebsrundgänge. Um den Bewerbungsprozess für Jugendliche so einfach und attraktiv wie möglich zu gestalten, sind auch Online-Bewerbungen und digitale Assessment-Center mittlerweile üblich.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind schulische Projekte und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen. Durch Praktika, Betriebserkundungen und Projekttage haben Jugendliche die Chance, verschiedene Ausbildungsberufe praxisnah zu entdecken und erste Schritte in der Berufswelt zu machen. Um frühzeitig Talente zu entdecken und für eine Ausbildung im eigenen Betrieb zu gewinnen, haben viele Unternehmen spezielle Programme für Schülerinnen und Schüler.
Außerdem setzen die Kammern und die Agentur für Arbeit bewusst auf individuelle Beratung und Vermittlung. Jugendliche erhalten durch Berufsberaterinnen und Berufsberater Unterstützung bei der Orientierung und der Suche nach passenden Ausbildungsplätzen. Es gibt spezielle Programme, die sich an Jugendliche mit Unterstützungsbedarf oder an junge Menschen mit Migrationshintergrund richten, um ihnen den Einstieg in die Ausbildung zu erleichtern.
Mit kreativen Aktionen wie "Azubi-Speed-Datings" oder "Tagen der offenen Tür" haben junge Leute die Chance, unkompliziert mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten und spontane Bewerbungsgespräche zu führen. Diese Formate, die immer mehr Zuspruch finden, helfen dabei, Hemmschwellen abzubauen und den Einstieg in die Ausbildung zu erleichtern.
Die zahlreichen und unterschiedlichen Ansätze zur Nachwuchsgewinnung verdeutlichen, wie entscheidend es ist, dass wir Jugendliche frühzeitig für die duale Ausbildung interessieren und ihnen die Chancen einer qualifizierten Berufsausbildung aufzeigen. Nur so kann man dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schleswig-Holstein sichern.
Die Rolle der Kammern und der Agentur für Arbeit
Die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und die Agentur für Arbeit sind im Ausbildungsmarkt Schleswig-Holsteins entscheidend beteiligt. Sie sind nicht nur die Ansprechpartner für Unternehmen und Auszubildende, sondern gestalten auch aktiv den Übergang von der Schule in den Beruf. Im Jahr 2025 werden die Kammern und die Agentur für Arbeit die Herausforderung haben, die Probleme des Ausbildungsmarktes mit neuen Ideen und gezielter Hilfe anzugehen.
Die Kammern sind das Bindeglied zwischen Wirtschaft, Schule und Politik. Ihr Aufgabenspektrum umfasst die Beratung von Unternehmen bei der Einrichtung von Ausbildungsplätzen, die Organisation von Prüfungen und die Sicherstellung der Ausbildungsqualität. Die Ausbildungsinhalte werden in enger Kooperation mit Unternehmen überarbeitet und den Anforderungen der modernen Arbeitswelt angepasst. Zusätzlich haben die Kammern viele Informations- und Weiterbildungsangebote für Ausbilderinnen und Ausbilder, um die Ausbildungsqualität hoch zu halten.
Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Kammern ist die Vermittlung von Lehrstellen. Spezielle Lehrstellenbörsen und Vermittlungsplattformen bündeln Angebote und Nachfragen, wodurch Jugendliche gezielt nach passenden Ausbildungsplätzen suchen können. Die Kammern helfen auch dabei, Auszubildende international zu vermitteln, sei es durch Austauschprogramme oder durch die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse.
Die Agentur für Arbeit ergänzt das Angebot mit individueller Berufsberatung und Vermittlung. Berufsberaterinnen und -berater gehen in Schulen, klären über Ausbildungswege auf und unterstützen bei der Auswahl passender Berufe. Sie planen Berufsorientierungsveranstaltungen, Bewerbungstrainings und helfen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Teenager, die besonderen Unterstützungsbedarf haben, sei es wegen Sprachschwierigkeiten oder Lernproblemen, bekommen eine gezielte Förderung, um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern.
Im Jahr 2025 wird die Integration von geflüchteten und jungen Menschen mit Migrationshintergrund in die Ausbildungsmarkt besonders wichtig sein. Um kulturelle und sprachliche Barrieren abzubauen und den Einstieg in die Ausbildung zu erleichtern, haben die Kammern und die Agentur für Arbeit spezielle Beratungs- und Förderprogramme eingerichtet. Die Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsanbietern und sozialen Trägern wird stetig erweitert.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den Angeboten der Kammern und der Agentur für Arbeit ist ein wichtiger Faktor, um den Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein flexibel und zukunftssicher zu machen. Ein kontinuierlicher Austausch und gemeinsame Projekte ermöglichen es, aktuelle Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Auch 2025 sind die Kammern und die Agentur für Arbeit unverzichtbar, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern und die duale Ausbildung in der Region zu stärken.
Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Wirtschaft
Auch im Jahr 2025 wird der Fachkräftemangel eine große Herausforderung für die Wirtschaft in Schleswig-Holstein darstellen. Branchen, die traditionell auf eine große Anzahl von qualifizierten Auszubildenden angewiesen sind, wie das Handwerk, die Industrie sowie die Gesundheits- und Pflegeberufe, sind besonders betroffen. Die Folgen eines Mangels an gut ausgebildeten Nachwuchskräften sind komplex und beeinflussen sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen als auch die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region.
Zahlreiche Unternehmen berichten von Herausforderungen, offene Ausbildungsstellen und Facharbeiterpositionen zu besetzen. In einigen Fällen bedeutet das, dass Aufträge nicht angenommen oder nur mit Verzögerung ausgeführt werden können. Im Baugewerbe müssen beispielsweise Projekte wegen Personalmangels verschoben werden, während im Dienstleistungssektor die Kundenbetreuung darunter leidet. Dies führt zu einem Rückgang der Einnahmen und einem zunehmenden Wettbewerbsdruck, vor allem auf dem internationalen Markt.
Auch die Innovationskraft der Unternehmen leidet unter dem Fachkräftemangel. Ohne ausreichend qualifiziertes Personal können Unternehmen neue Technologien und Produktionsverfahren nur begrenzt umsetzen. Dies betrifft vor allem die Digitalisierung, die in zahlreichen Branchen als der Schlüssel zur Zukunftssicherheit angesehen wird. Firmen, die sich dem Wandel nicht anpassen können, riskieren es, den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.
Die demografische Entwicklung macht die Situation zusätzlich schlimmer. Während immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen, sinkt die Zahl der Erwerbstätigen. So erhöht sich der Druck auf die noch verbleibenden Mitarbeiter, was zu einer höheren Arbeitsbelastung und in einigen Fällen sogar zu Burnout und Fluktuation führen kann. Um Personalengpässen vorzubeugen, ist es für Unternehmen unerlässlich, mehr in die Ausbildung und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu investieren.
Der Mangel an Fachkräften betrifft auch die Gesellschaft insgesamt. Wenn die Ausbildungsbereitschaft sinkt, kann es passieren, dass bestimmte Dienstleistungen und Produkte in der Region nicht mehr verfügbar sind. Dies betrifft vor allem die Gesundheitsversorgung, das Handwerk und die Infrastruktur. Ob Schleswig-Holstein als Standort attraktiv bleibt, hängt stark davon ab, ob es gelingt, genügend Fachkräfte auszubilden und langfristig zu halten.
Um den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, greifen Unternehmen und Institutionen auf zahlreiche Maßnahmen zurück. Neben der Intensivierung der Nachwuchsgewinnung und der Erschließung neuer Zielgruppen wird verst verstärkt auf die Integration von Quereinsteigern, die Weiterbildung bestehender Mitarbeitender und die Zuwanderung aus dem Ausland gesetzt. Es ist ebenfalls wichtig, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, um die Ausbildungsberufe attraktiver zu machen.
Die Auswirkungen des Fachkräftemangels zeigen, dass eine robuste und zukunftsgerichtete duale Ausbildung von entscheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung Schleswig-Holsteins ist. Der Fachkräftemangel kann nur nachhaltig bekämpft werden, wenn wir kontinuierlich in Ausbildung, Qualifizierung und Integration investieren.
Digitalisierung und moderne Ausbildungsmodelle
Im Jahr 2025 hat die Digitalisierung den Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein weiterhin in vielerlei Hinsicht geprägt. Sie beeinflusst nicht nur die Anforderungen an die Auszubildenden, sondern auch die Inhalte und Lehrmethoden der Berufsausbildung insgesamt. Als Antwort auf diese Veränderungen setzen Unternehmen und Bildungseinrichtungen moderne Ausbildungsmodelle um, die digitale Kompetenzen und innovative Lernformen priorisieren.
In fast allen Ausbildungsberufen sind digitale Technologien mittlerweile integriert. Egal ob im Handwerk, der Industrie oder im Dienstleistungssektor – das Arbeiten mit modernen Maschinen, Software-Anwendungen und digitalen Kommunikationsmitteln gehört inzwischen zum Ausbildungsalltag. In den Bereichen IT-Sicherheit, Datenanalyse oder digitaler Prozesssteuerung erwerben Auszubildende das Wissen, wie sie digitale Werkzeuge nutzen können, um Arbeitsabläufe zu verbessern. Dies trifft besonders auf technische Berufe wie Mechatroniker, Elektroniker oder Fachinformatiker zu, aber auch in kaufmännischen Berufen sind digitale Fähigkeiten mittlerweile von großer Bedeutung.
Die Digitalisierung der Bildung schreitet voran, indem man digitale Kompetenzen immer häufiger mit neuen Lehr- und Lernansätzen vermittelt. E-Learning-Plattformen, virtuelle Klassenzimmer und digitale Lernmodule sind eine Ergänzung zum klassischen Unterricht in Berufsschulen und Unternehmen. Interaktive Lernmaterialien, Simulationen und Online-Tests setzen Ausbilderinnen und Ausbilder ein, um den Lernfortschritt der Auszubildenden individuell zu unterstützen. Selbst Blended-Learning-Modelle, die Präsenz- und Online-Phasen miteinander verbinden, sind zunehmend relevant und schaffen die Möglichkeit für flexibles, ortsunabhängiges Lernen.
Im Jahr 2025 wird es einen besonderen Trend geben: die engere Verbindung von Ausbildung und Studium. Die Kombination von praktischer Ausbildung im Unternehmen und Studium an der Hochschule in Form von dualen Studiengängen wird immer beliebter. Neben der Tatsache, dass diese Modelle eine ansprechende Alternative zum klassischen Studium sind, helfen sie auch dabei, den Fachkräftenachwuchs gezielt und praxisnah zu schulen. Der Austausch zwischen Unternehmen und Studierenden ist eine Win-win-Situation: Unternehmen nutzen die frischen Ideen und das aktuelle Fachwissen der Studierenden, während diese wertvolle Berufserfahrung sammeln und ihr berufliches Netzwerk aufbauen können.
Außerdem bietet die Digitalisierung neue Chancen in der Berufsorientierung und der Gewinnung von Nachwuchs. Die Kontaktaufnahme zwischen Jugendlichen und Betrieben wird durch virtuelle Berufsmessen, digitale Unternehmenspräsentationen und interaktive Bewerbungstools erleichtert. Online können Jugendliche sich über Ausbildungsangebote informieren, Bewerbungsgespräche per Videokonferenz führen und digitale Eignungstests absolvieren. Mit dieser Entwicklung wird der Zugang zur Ausbildung niederschwelliger und attraktiver gestaltet.
Das Thema der Weiterbildung und Qualifizierung von Ausbilderinnen und Ausbildern steht ebenfalls immer mehr im Mittelpunkt. Es ist wichtig, dass Sie digitale Inhalte vermitteln und die Auszubildenden auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vorbereiten können. Der Erwerb von Kompetenzen wird durch spezielle Schulungen, Zertifikate und Austauschprogramme gefördert, die zudem sicherstellen, dass die Ausbildung aktuell bleibt.
Um die duale Ausbildung in Schleswig-Holstein zukunftssicher zu machen, sind die Digitalisierung und die Implementierung neuer Ausbildungsmodelle entscheidend. Sie sind der Schlüssel dazu, den Nachwuchs der Fachkräfte optimal auf die Herausforderungen der Zukunft zu schulen und die Ausbildungsberufe nachhaltig attraktiver zu machen.
Perspektiven und Zukunftschancen für Auszubildende
Im Jahr 2025 bieten sich für Auszubildende in Schleswig-Holstein zahlreiche Perspektiven und Chancen für die Zukunft. Die duale Ausbildung wird nach wie vor als ein attraktiver und sicherer Einstieg in die Berufswelt angesehen; sie vermittelt nicht nur eine solide Fachqualifikation, sondern eröffnet auch hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen. Die hohen Anforderungen an qualifizierte Arbeitskräfte erhöhen erheblich die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden.
Die gezielte Förderung und Weiterentwicklung ihrer Auszubildenden ist für viele Unternehmen ein bewusster Ansatz. Nach dem Abschluss stehen zahlreiche Optionen offen: Man kann direkt als Facharbeiter oder Sachbearbeiter einsteigen oder sich mit weiterführenden Qualifikationen, wie dem Meister, Techniker oder Fachwirt, weiterentwickeln. Für viele ehemalige Auszubildende ist der Weg in die Selbstständigkeit, besonders im Handwerk und im Dienstleistungssektor, eine realistische Option. Um die Wirtschaftspolitik in Schleswig-Holstein zu verbessern, ist es entscheidend, Unternehmertum und Existenzgründung zu fördern.
Außerdem haben Auszubildende mit überdurchschnittlicher Leistung die Chance, ein duales Studium oder eine weiterführende akademische Ausbildung zu beginnen. Viele Firmen arbeiten mit Hochschulen zusammen und haben Programme entwickelt, die einen reibungslosen Übergang vom Ausbildungsberuf zum Studium ermöglichen. Die Verbindung von praxisnaher Ausbildung und wissenschaftlicher Weiterbildung wird von Arbeitgebern sehr geschätzt und schafft zahlreiche Karrierechancen, sei es in der Unternehmensführung, im Management oder in der Forschung und Entwicklung.
Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt verändern ständig die Anforderungen an Fachkräfte. Eine langfristige Sicherung und stetige Verbesserung der beruflichen Chancen ist möglich, wenn man sich während und nach der Ausbildung kontinuierlich weiterbildet und neuen Entwicklungen gegenüber offen bleibt. Die Firmen helfen dabei mit internen Schulungsprogrammen, Mentoring und der gezielten Förderung von Zusatzqualifikationen.
Die Chancen, internationale Erfahrungen zu sammeln, wachsen ebenfalls. Für viele Auszubildende gehören Austauschprogramme, Auslandspraktika und internationale Projekte heutzutage zur Ausbildung dazu. Sie tragen zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen, Sprachfähigkeiten und der Fähigkeit bei, sich in verschiedenen Arbeitsumfeldern zurechtzufinden. Solche Erfahrungen bereichern nicht nur das persönliche Leben, sie erhöhen auch die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.
In Schleswig-Holstein eröffnet die duale Ausbildung viele Chancen für beruflichen und persönlichen Fortschritt. Sie garantiert Beschäftigungssicherheit, eröffnet zahlreiche Karrierewege und ermöglicht persönliche Lebensentwürfe. Dank der positiven Aussichten und Zukunftschancen ist die Ausbildung eine wertvolle Investition in die Zukunft – sei es für junge Menschen, die Unternehmen oder die Gesellschaft insgesamt.